Lichtermeer empfängt die Schüler am PSG

Der letzte Schultag am Paul-Schneider-Gymnasium leuchtet noch lange zurück. Knapp 500 Friedenslichter verbreiteten im Treppenaufgang zum Kunstsaal und zur Aula ihr warmes Licht. Sie waren Zeichen für das Engagement der Schulgemeinschaft, die damit doppelte Freude schenkte. Jeweils 1 Euro aus dem Verkauf fließt an die Ukraine-Soforthilfe. Und nach der Aktion können die Kerzen an liebe Menschen verschenkt werden.

Um dieses leuchtende Ereignis vorzubereiten, waren Schüler der Oberstufe (13er und 11er) bereits ab 6.45 Uhr im Schulgebäude zugange. Sie verteilten die Friedenslichter, die Schüler, Lehrer und Mitarbeiter des Paul-Schneider-Gymnasiums (PSG) im Vorfeld für je 2 Euro erworben hatten, und zündeten die Kerzen an, sodass Schüler und Lehrkräfte zum regulären Unterrichtsbeginn von einem Lichtermeer empfangen wurden. Ein vierköpfiges Bläserensemble spielte unter Leitung von Musiklehrer Julian Franke stimmungsvolle Weihnachtslieder wie „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ und „Kommet, ihr Hirten“. Dazu bot die Schülervertretung um Lehrer Tobias Stölzgen süße Waffeln und alkoholfreien Punsch an. Der Erlös aus dem Verkauf fließt ebenfalls in die Ukraine-Soforthilfe.

Über Barbara Wrusch, die am PSG unterrichtet, gibt es einen Kontakt zur Ukraine-Soforthilfe, den die gebürtige Ukrainerin und Intensivkrankenschwester Alla Kramer organisiert. Sie möchte in absehbarer Zeit das PSG besuchen und von ihrem Engagement und der Situation in der Ukraine berichten. Das PSG hat im Dezember bereits Medikamente und Winterkleidung für die Ukraine-Soforthilfe gesammelt.

„Eigentlich sollten die Friedenslichter draußen angezündet werden. Wegen des schlechten Wetters haben wir uns aber für innen entschieden“, informierte Marie Alt aus der Jahrgangsstufe 13. Wie ihre Mitschüler unterstreicht sie die Wohltätigkeit der Aktion – sowohl für die Menschen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden, als auch für die Menschen am Glan, die sich an den Lichtern zwei Tage vor Heiligabend erfreuen. „Als gestern die Friedenslichter ausverkauft waren, haben Schüler das Geld, das sie dafür ausgeben wollten, gespendet“, beschreibt Marie die Hilfsbereitschaft. Pilar Ammann pflichtet ihr bei: „Daran erkennt man, wie wichtig uns der Aspekt der Ukraine-Hilfe ist.“ Aktuell besuchen vier Schüler, die aus dem Kriegsgebiet Ukraine geflüchtet sind, die Klassenstufen fünf, acht, neun und zehn am PSG. Fragt man die Jüngeren, wie sie die Friedenslichter, die sie mit nach Hause nehmen dürfen, verwenden, sagt Layla aus der 6b, die gleich drei gekauft hat: „Eine Kerze schenke ich meinem kranken Opa, die andere meinem anderen kranken Opa und eine meiner Oma.“ Sophia aus der 5a schenke die Kerze ihrer Tante, die heute heiratet. Lennard freut sich darauf, seine beiden Kerzen am Weihnachtsabend anzuzünden. Annabell aus der 5a möchte ihrer Oma damit eine Freude machen, Jule ihrer Mama. Sie macht auf einen nachhaltigen Aspekt aufmerksam: „Die Gläser kann man wiederverwenden, wenn die Kerzen ausgebrannt sind.“

Das Paul-Schneider-Gymnasium spendet mehr als 2000 Euro an die Ukraine-Soforthilfe. Denn nicht nur der Erlös aus dem Verkauf der Friedenslichter in Höhe von 490 Euro, sondern auch 513 Euro (50 Prozent der Spendeneinnahmen) aus dem Weihnachtskonzert und 1066 Euro vom Paul-Schneider-Tag sowie der Erlös vom Waffel- und Punschverkauf während der Friedenslichter-Aktion am letzten Schultag (rund 350 Euro) fließen in die Spendensumme ein.

  Roswitha Kexel (Öffentlicher Anzeiger), Roswitha Kexel, Karin Hofmann, Michael Schmitz